Ich wusste, dass das Team der Digital-Lotsen immer „hart am Wind segelt“ – also wahnsinnig viele Themen bespielt. Deshalb wollte ich auch mitmachen. Trotzdem hatte ich mir natürlich Gedanken gemacht, ob denn überhaupt jemand im Alltagsgeschäft Zeit hätte, mich an Bord zu holen.
Gleich am ersten Tag gab es einen sehr ausführlichen Plan für den Onboarding-Prozess. Mit Meistertask, dem digitalen Aufgabentool, das wir auch für unsere sonstigen Aufgaben im Team nutzen, wurde mir der erste Monat in kleinen Aufgabenhäppchen serviert. Jede Kalenderwoche hatte Aufgaben, die gut strukturiert und mit viel Lesestoff verlinkt waren. Auch gut, es gab zu jeder Aufgabe einen Ansprechpartner im Team. So konnte ich tatsächlich schon nach der ersten Woche ein paar „Erledigt“-Haken setzen. Ein sehr gutes Gefühl!
Die Willkommenskultur im Team war hingegen keine Überraschung. Ich kannte die Kollegen aus früherer Zusammenarbeit und war mir sicher, dass man mich freundlich und offen aufnimmt und dass ich schnell und gut in die Zusammenarbeitsprozesse integriert werde. Klar, am Anfang habe ich den meisten Diskussionen im Team nur interessiert zugehört. Das war aber keine verschwendete Zeit. Es hilft zu verstehen, wer wie „tickt“ und welche Teamdynamik vorhanden ist – die auch von Thema zu Thema variieren kann.
Material zum Selbststudium stand in Hülle und Fülle zur Verfügung. Ebenso bin ich immer noch dabei, verschiedene Schulungsangebote wahrzunehmen und mich Themen anzunähern, mit denen ich bisher noch gar nichts zu tun hatte.
Als Projektleiter hat sich Matthias in den ersten acht Wochen freitags immer Zeit für einen gemeinsamen Wochenabschluss genommen. Dort konnte ich meine Eindrücke und Fragen loswerden und bekam auch das entsprechende Feedback. Jede Woche etwas Neues zu lernen, bleibt mein Ziel auch für die nächsten Monate.
Mittlerweile habe ich „eigene“ Themen erschlossen, die ich künftig hauptverantwortlich betreuen werde. Die ersten Digital-Navigatoren getroffen, die ich begleiten werde. Zudem habe ich erste inhaltliche Slots in Kursen entwickelt und präsentiert. Und bereite das nächste Netzwerktreffen aktiv mit vor. Man kann also sagen: Ich bin jetzt als vollwertiges Teammitglied an Bord angekommen.
Und was könnt ihr jetzt aus meinen Erfahrungen lernen?
Wenn bei euch demnächst neue Mitarbeiter ins Team kommen, habe ich hier noch ein paar Tipps, wie ihr den Onboarding-Prozess gut strukturiert gestalten könnt. Klar, das kostet Zeit. Aber je schneller die Neuen an Bord sind, umso schneller können sie dann auch mitarbeiten. Und wenn man sich als Neuling gleich zu Beginn gebraucht fühlt, motiviert das und schafft auch eine emotionale Bindung an Aufgaben und Team. Kurzum, die Arbeit macht viel mehr Spaß!
Hier sind meine Top 5-Tipps für gutes Onboarding
Strukturierter Prozess
Ein klar definierter Onboarding-Plan hilft euren neuen Mitarbeitern, sich schnell zurechtzufinden. Dies sollte mindestens eine Übersicht mit „Aufgaben“ über die ersten Tage und Wochen beinhalten.
Willkommenskultur
Ein herzliches Willkommen fördert ein positives Arbeitsumfeld. Von Anfang an gut integriert zu werden, hilft, schneller in die eigene Rolle zu finden. Es ist wichtig, dass sich neue Mitarbeiter von Anfang an wertgeschätzt fühlen und aktiv mitmachen können.
Schulung und Ressourcen
Die ersten Wochen muss sich der Neuling durch viel Material lesen und auch Schulungen besuchen. Diese „Basisbefähigung“ braucht aber auch ausreichend Raum, um Fragen stellen und Antworten bekommen zu können. Dafür müssen sich die fachlich Verantwortlichen im Team unbedingt Zeit nehmen. Es gibt nichts Unangenehmeres als das Gefühl, den anderen mit seinen Fragen zu stören oder vom viel wichtigeren Tagewerk abzuhalten.
Mentoring
Im Tandem mit einem Mentor aus dem neuen Team gewöhnt man sich schneller ein. Ein solcher Mentor kann entstandene Fragen klären und auch mal als offenes Ohr dienen, wenn der Neuling „Redebedarf jedweder Art“ hat. Dieser Mentor muss aber auch die Zeit für diese verantwortungsvolle Aufgabe bekommen.
Feedback
Regelmäßiges Feedback während des Onboarding-Prozesses ist wichtig und keine „Alibi-Aktivität“. Hört genau hin, was die Neuen sagen. Manchmal eröffnen sich auch neue Perspektiven aufs Team und die Aufgaben. Dann kann das Onboarding auch dazu führen, dass sich das gesamte Team weiterentwickeln kann.
Probiert das doch mal aus beim nächsten neuen Kollegen oder der neuen Kollegin!