Digitale Souveränität

Digitale Souveränität

Der Begriff Souveränität ist nicht neu.

Er bezieht sich in der Regel auf Staaten und deren Unabhängigkeit und Selbstbestimmungsrecht. Einige Aspekte lassen sich allerdings auf die Ebene von Organisationen und damit Verwaltungen übertragen:

  • Selbstbestimmung und Autonomie: Eine Organisation kann in bestimmten Bereichen selbstbestimmt und autonom handeln, ohne Fremdbestimmung. Dies entspricht der "inneren Souveränität" eines Staates, die eigenen Angelegenheiten selbst zu regeln.
  • Unabhängigkeit: Eine Organisation kann unabhängig von äußeren Zwängen und Einflüssen agieren. Analog zur "äußeren Souveränität" eines Staates gegenüber anderen Staaten.
  • Letztentscheidungsbefugnis: In Entscheidungen hat die einzelne Organisation die letzte Entscheidungsgewalt. Vergleichbar mit der Souveränität als oberste Entscheidungsinstanz im Staat.

Der Begriff Souveränität hat in der digitalen Ära eine neue Dimension angenommen.

Digitale Souveränität bedeutet die Fähigkeit eines Landes, einer Organisation oder eines Einzelnen, seine digitale Daten, Infrastruktur und Online-Aktivitäten selbst zu steuern und zu kontrollieren, ohne von außen abhängig zu sein. Es handelt sich um die Fähigkeit, Entscheidungen über die Verarbeitung und den Umgang mit digitalen Informationen zu treffen.

Meist wird dabei auf die Gefahren der Abhängigkeit von großen, oft außereuropäischen Anbietern abgestellt.

Was bedeutet das für öffentliche Verwaltungen? Wie kann Digitale Souveränität erlangt werden? Es gibt eine Vielzahl von Dingen, die getan werden können, z. B.

  • Verwendung von (quell)offener Soft- und Hardware, um von proprietären Systemen unabhängig zu sein.
  • Implementierung starker Cyber-Sicherheitsmaßnahmen, um gegen Cyber-Angriffe zu schützen.
  • Entwicklung und Verwendung von digitalen Infrastrukturen, die von lokalen Behörden entworfen und kontrolliert werden.
  • Förderung von digitaler Bildung und -Literacy, um Einzelpersonen zu befähigen, über ihre Online-Aktivitäten informierte Entscheidungen zu treffen.

Neben Systemen und Infrastrukturen, welche eine solche Kontrolle zulassen, sind befähigte Nutzende nötig. Nutzende, welche die technischen Möglichkeiten kennen, Anbieter einschätzen und entsprechend auswählen können.

Auf diesen Seiten informieren wir über Initiativen und Projekte, welche die Digitale Souveränität der öffentlichen Verwaltung stärken sollen.